Neuigkeiten vom Bioenergiedorf Oberhaun
Die Machbarkeitsstudie ist nun abgeschlossen.
Sie wurde von der Firma Qoncept Energy in Zusammenarbeit mit der Firma Viessmann erstellt.
Eigentlich wollten wir die Ergebnisse in einer Versammlung allen Interessenten vorstellen, aber bedingt durch die Corona- Pandemie, ist dies zurzeit nicht möglich.
Wir wollen Ihnen deshalb auf diesem Weg die wesentlichen Punkte vorstellen.
Sobald es möglich ist, werden wir dies in einer Versammlung nachholen.
Die Studie beruht auf der Annahme, dass ca. 70 – 80 Oberhauner Haushalte an dem Nahwärmenetz interessiert sind. Nach dem derzeitigen Stand sind es 69 Haushalte.
Die Auswertung der Fragebögen ergab folgende Ergebnisse:
- Ein Wärmenetz mit regenerativen Wärmeerzeugern in Oberhaun ist machbar und wirtschaftlich.
- Es wurde ein Leistungsbedarf von maximal 700 kW errechnet. Realisiert werden kann das durch einen 350 kW Hackschnitzelkessel und mit einer Solarthermie-Anlage mit 700 m² Bruttokollektorfläche und einem entsprechend großen Speicher. Es ist so möglich, von Mai bis September nur mit Solarthermie zu arbeiten. Als Ausfallreserve kommt noch ein 700 kW Spitzenlast-Gaskessel hinzu. Für die Hackschnitzel soll zum größten Teil nur Baum -und Astschnitt verwendet werden.
- Das Nahwärmenetz lohnt sich zunächst vor allem im Kernbereich von Oberhaun. Die Trassenlänge liegt bei ca. 3000m. Eine Verbindung nach Unterhaun ist aus wirtschaftlicher Sicht aktuell nicht sinnvoll. Zu weite Wege und zu wenig Bedarf um gefördert zu werden.
- Die Vollkosten für 1 kwh Wärme liegen bei ca.12,0 ct.
Vollkosten: Investitionskosten für die Energieanlage und das Netzes inklusive der Hausübergabestationen Wartungs- und Instandhaltungskosten, Kosten für Kredite u. Heizmaterial. Alles gerechnet auf eine Nutzungsdauer von 30 Jahren mit ca. 3 % Zinsen
Zum Vergleich: Die Vollkosten für eine Heizöl-Heizung liegen zurzeit bei ca. 12-13 ct/kwh. Vollkosten Heizöl-Heizung: Kosten für Öl, CO2-Steuer, Wartung, Schornsteinfeger, Abschreibung der Anlage. Ab 2021 werden diese durch die CO2 Umlage nochmal steigen.
- Es wird ein Genossenschaftsbeitrag von ca. 5000 – 8000 € angestrebt. Dieser Betrag beinhaltet den Hausanschluss sowie die Hausübergabestation.
- Man erreicht eine Senkung der CO2-Emissionen um ca. 80 % im Vergleich zur heutigen Wärmeerzeugung.
- Das Projekt bringt eine gesteigerte regionale Wertschöpfung mit sich und macht nahezu unabhängig von Öl und Gas.
Das ganze Projekt kann mit hohen Förderungen durch den Bund und das Land rechnen. Das schließt auch Förderungen für den Austausch von privaten Heizungsanlagen mit ein.
Den geplanten Trassenverlauf entnehmen Sie bitte dem Vorschaubild.
Abschlussbetrachtung
Es ist also sinnvoll und wirtschaftlich für jeden Hausbesitzer sich an dem Projekt zu beteiligen. Je mehr Teilnehmer, umso günstiger werden die Wärmekosten für jeden Einzeln.
Müssen sie Ihre alte Heizungsanlage ersetzten, übersteigen die Kosten für einen Heizungsaustausch mit ggf. Schornsteinsanierung auf jeden Fall die Kosten für den Genossenschaftsanteil von 5000 – 8000 €. Zudem ist es noch möglich, ein großer Teil der Kosten gefördert zu bekommen.
Außerdem wird mit dem Projekt ein beachtlicher Beitrag für den Umwelt -und Klimaschutz erreicht.
Sollten sie noch Fragen zu diesen Projekt haben, so können sie sich gern an die Mitglieder der „Arbeitsgruppe Nahwärme „ wenden, oder sich auf unserer Internetseite www.bioenergiedorf-Oberhaun.de informieren
Arbeitsgruppe Nahwärme:
Bernd Eidam Jochen Hickmann, Rene Kürstner, Alexander Otter, Beate Otter, Kai Sattler, Jan Schreiber, Mario Sinner, Michael Wershofen sen.